QNAP NAS richtig einstellen Ersteinrichtung Grundeinrichtung
Folgender Artikel soll euch dabei helfen ein neues QNAP-NAS einzurichten bzw. für die erste Verwendung vorzubereiten. Schritt für Schritt möchte ich euch hier zeigen, was ihr einstellen müsst, um den Netzwerkspeicher nutzen zu können. Gerade für unerfahrene Neulinge im Bereich der NAS-Systeme soll nachfolgende 123-Anleitung eine grundlegende Hilfe bieten. Man muss also keineswegs Angst vor den vielen Einstellungsmöglichkeiten haben!
Erstmal baut ihr natürlich euere HDDs (Festplatten) ein! Meist geht das schraubenlos und stellt i.d.R auch für Laien kein Problem dar. Dann schließt ihr das NAS an LAN und die Steckdose an. Anschließend schaltet ihr das Gerät ein und weiter geht es wie unten beschrieben.
Es gibt 3 Varianten
Um ein QNAP NAS für die erste Verwendung einzurichten oder einzustellen gibt es grundsätzlich nachfolgende 3 Varianten.
Möglichkeit 1: Lokale Installation
Bei den NAS-Modellen mit HDMI-Ausgang kann man einen MONITOR bzw. TV anschließen, sowie via USB noch MAUS und TASTATUR. Darüber macht man dann direkt die Einrichtung des NAS. Auch die beiliegende Fernbedienung kann verwendet werden, um die Erst-Einrichtung bzw. das Setup durchzuführen.
Möglichkeit 2: Cloud-Installation
Euer neues QNAP-NAS könnt ihr aber ebenso gut auch über den Start-QR-Code an der Seite des Gerätes bzw. die „start.qnap.com“ Seite einrichten. Vorrausgesetzt das Gerät ist mit dem Internet verbunden. In diesem Fall ist es möglich über den QR-Start-Code bzw. über den sogenannten „Cloud-Schlüssel“ (Cloud-Key) die Einrichtung bzw. die Installation der Firmware durchzuführen. Den Schlüssel findet man meist an der Seite des Gerätes.
Möglichkeit 3: Manuelle Einrichtung
Bei der 3ten Variante richten wir das NAS manuell auf die übliche – althergebrachte oder konservative Art ein. Mit einem Hilfstool suchen wir das NAS im Netzwerk und gehen direkt über die http-Oberfläche auf das Gerät, um so alle Einstellungen vorzunehmen. Eine Internetverbindung ist dafür nicht notwendig.
Variante 3 im Detail
Alle nachfolgenden Schritte findet ihr hier auch als Video!
1.Festplatten einbauen, LAN und STROM anschließen
2.Qfinder Pro herunterladen
Um ein neues jungfreuliches NAS einrichten zu können, muss man es erst einmal in seinem Netzwerk ausfindig machen. Die Geräte sind i.d.R. so vorkonfiguriert, dass diese im ersten Schritt versuchen via DHCP eine Netzwerkadresse von eurem Internet-Router (Fritzbox etc.) abzurufen bzw. zu beziehen.
Nur falls das nicht klappt bzw. falls in eurem Router keine DHCP-Adressvergabe aktiviert ist , verwendet das NAS eine Standard-IP wie z.B. 169.254.100.100. Mehr dazu, oder auch wie man in der Fritzbox den DHCP-Server aktiviert erfahrt ihr in unserem YouTube-Video.
Wenn nun allerdings eure Computer-IP z.B. die 192.168.0.5 ist, dann könnt ihr das Gerät im Netzwerk nicht sehen. Um auch Netzwerkgeräte zu finden, deren erste 3 Zahlenbereiche sich von eurem restlichen Computernetzwerk unterscheiden, gibt es von QNAP das Tool „Qfinder Pro“ (34MB).
Das Programm ist für WINDOWS, MAC und LINUX sowie CHROMEBOOK verfügbar. Hier ist unter anderem auch dieses Utility zu finden (Download-Page)!
Das Programm einfach herunterladen und die .exe ausführen. Nach der Installation wird das NAS dann direkt in einer Liste angezeigt.
Über einen Rechtsklick auf die Liste könnt ihr dann im Kontextmenü den Punkt „Admin-Webseite aufrufen“ wählen.
3.Server noch nicht initialisiert
Wenn das NAS frisch produziert zu euch kommt oder auch aus einem Privatverkauf ordnungsgemäß zurückgesetzt, dann müsst ihr den NAS-Server zuerst einmal „initialisieren“ indem ihr auf „Ja“ klickt um die „intelligente Installationsanleitung“ für die Erst-Konfiguration zu starten. (Server noch nicht initialisiert)
Nun erscheint „Willkommen“ und wir klicken auf Start.
4.NAS-Namen und Administratorkennwort
Als NAS-Name wähle ich z.B. „TS-453Bmini“. Als Benutzername „admin“ bzw. als Kennwort wähle ich ein beliebiges sicheres Kennwort. Hinweise für sichere Kennwörter stehen als „Tipp“ dabei.
5.Zeit automatisch vom Internetzeitserver
Nun die Zeitzone „Berlin“ wählen und auf Wunsch mit PC die Zeit syncronisieren oder mit einem NTP-Zeitserver wie dem voreingestellten „pool.ntp.org“.
6.Statische IP festlegen
Um später ggf. auch via Internet bzw. von aussen und weltweit auf euren NAS zugreifen zu können stellt ihr am besten eine feste (statische) IP-Adresse ein. Andernfalls könnt ihr auch eine IP-Adresse automatisch beziehen, was aber bei einem NAS-Server i.d.R. nicht sinnvoll ist.
Als Standardgateway stellt ihr die IP eures Internet-Routers (Fritzbox etc.) ein. Als Bevorzugter DNS-Server ebenso.
7.Plattformübergreifender Dateitransferservice
Hier wählt ihr den gewünschten Dateidienst aus! Standard ist „Windows (SMB/CIFS, File Station, FTP)“ , das ist passend für Linux, Windows und auch OSx Rechner. Nur für TimeMachine braucht man AFP (Mac)
8.Datenträgerkonfiguration
Wir wählen „Datenträger jetzt konfigurieren“. Hinweise und Informationen zu Qtier bzw. Auto-Tiering findet ihr hier (Link)!
Dann wird eine Übersicht über die eingebauten Festplatten (HDDs) angezeigt.
Jetzt wählen wir den „Volume-Typ“: Beim Thin-Volume (Multi-Volume) kann man später noch ohne Probleme Platten erweitern. Diese Einstellung bietet max. Flexibilität, dank gewissen Leistungseinbußen.
a)Standard-Volume (Einzel-Volume); (Vorausgewählt)
b)Thick-Volume (Multi-Volume);
c)Thin-Volume (Multi-Volume)
Im nächsten Schritt wählen wir den RAID-Typ, in diesem Fall bei 4 HDDs ist das „RAID 5“ für ein redundantes weitgehend ausfallsicheres Speichersystem. Bei einem 2-Bay NAS bietet sich RAID1 an, d.h. eine HDD wird komplett auf die andere HDD kopiert. Somit erricht man Datenredundanz. Dennoch gilt einer weitere externe Sicherung (Backup) als Pflicht! …JBOD und Raid0 sind keine Option!
Für Snapshots reservieren wir 20%.
Verschlüsselung oder die Suche nach fehlerhaften Blöcken kann man auch im Nachhinein noch wählen.
9)Multimedia-Funktionen / Apps
Abschließend kann man nun noch wählen ob bereits Multimedia-Funktionen mitinstalliert bzw. aktiviert werden sollen. Man kann dies aber jederzeit auch nachträglich noch tun.
10)Zusammenfassung der Einstellungen
Nochmalige Anzeige der gewählten Settings vor Abschluß der Firmware-Installation.
Nun nochmals folgende Meldung „Bestätigen“: „Bitte bestätigen Sie, dass Sie mit der Datenträgerkonfiguration fortfahren möchten > Raid 5“ bzw. „Warnung: Bei der Laufwerksinitialisierung werden alle Laufwerksdaten gelöscht.“ …nun wird das System eingerichtet (Dauer ca. 10-15 Minuten).
11)Abschluss der Installation und QTS Oberfläche
Abschließend wird „Herzlichen Glückwunsch“ angezeigt. Danach loggen wir uns mit BN und PW das erste mal auf der QTS Oberfläche ein. Beim Öffnen wird man auch gleich benachrichtigt, ob man eine Firmware-Aktualisierung durchführen möchte.
12)Zum Test verbinden wir das NAS als Netzlaufwerk
Auf dem PC kann man nun im Datei-Explorer links unten auf den Punkt „Netzwerk“ (Symbol: Bildschirm mit Globus im Hintergrund) per Rechtsklick im Kontextmenü „Netzlaufwerk verbinden“ wählen um direkt mal die Verbindung bzw. den Zugriff auf das NAS zu testen.
Man gibt einfach die IP des NAS ein z.B. Ordner: „\\192.168.0.10\“ ggf. noch anhacken das die „Verbindung bei Anmeldung wiederhergestellt“ werden soll. Unter „Durchsuchen“ wählt man noch einen Ordner aus z.B. „Home“ – der ist standardmäßig vorhanden – und fertig.
Sofern der Benutzername und das Passwort nicht den Logindaten des PCs entsprechen muss man noch „Verbindung mit anderen Anmeldeinformationan herstellen“ anwählen. Nach dem Klick auf fertigstellen kann man bestimmte Ordner zur Verbindung auswählen (bzw. wie eben beschrieben über durchsuchen).
13)Speedtest der Verbindung zum NAS
Man könnte abschließend mit diversen Tools auch noch die Geschwindigkeit des NAS testen. Damit das funktioniert muss allerdings vorher das Netzlaufwerk wie unter 12) beschrieben gemappt, sprich verbunden sein.
Der Speed-Test erfolgt dann z.B. mit dem NAS Performance Tester, den ihr hier herunterladen könnt. Im Tool selbst stellt ihr dann oben nur das verbundene Laufwerk z.B. „Z“ ein, sowie den verbundenen Ordner z.B. „\\192.168.0.10\home“. Als File-Size stellt ihr z.B. 1GByte = 1000 ein und startet den Test, dann bekommt ihr eure Geschwindigkeit angezeigt die in einem Gigabit LAN etwas über 100MB/Sekunde (z.B. 110MB/sec) sein wird. Ich hatte beim Test ein 100MBit LAN zwischen mir und dem NAS so das hier entsprechend logischerweise nur 11,6MB/sec gemessen wurden. Als Anzahl der Loops reichen auch „2“ Durchläufe aus. Für den Test werden dann temporär Daten auf dem verbundenen NAS-Ordner (hier „home“) abgelegt. Nach dem Test werden diese automatisch wieder gelöscht.
Für Fragen oder Verbesserungsvorschläge haben wir jederzeit ein offenes Ohr. [ama_search text=“Hier“ search=“QNAP NAS“] findet ihr dazu noch die besten QNAP NAS Server!
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