Linux Mint Installation auf Windows Notebook
Ich habe noch ein etwas älteres Notebook, dass von der Hardware bzw. den technischen Daten her nicht mehr mit aktuellen Geräten mithalten kann, jedoch auch zu gut ist, um es zu entsorgen.
Da Windows ja nicht gerade ressourcenschonend agiert und häufiges Ziel von Hackerangriffen ist, habe ich mich entschieden, Linux auf dieses Notebook aufzuspielen.
1. Unterschied der Linux Versionen
Zuerst stellt sich natürlich die Frage, welche Linux-Distribution man installieren möchte. Hierbei geht es ja darum, welche Software rund um den Linux-Kernel bereits vorinstalliert sein soll. Einen grundsätzlichen Überblick findet ihr hier.
Dies richtet sich natürlich stark nach den eigenen Vorlieben und auch danach, wie man den Rechner einsetzen möchte.
Es gibt z.B. eine Version von Canonical, die nennt sich Ubuntu Studio (64Bit, 3.3GB). Das ist eine All-In-One-Lösung für Medienbearbeitung, bei der die besten Tools für Audio-, Bild- und Videobearbeitung bereits mit vorinstalliert sind.
Ich habe mich dafür entschieden Linux Mint mit diesen minimalen Systemanforderungen zu installieren.
2. Installation von Linux Mint
1. ISO-Download von Linux
Alle ISO-Abbilder sind bootfähige Live-Systeme von Linux , d.h. ihr könnt sie auch einfach mit img-Burn auf eine DVD brennen (nicht mehr aktuell) und das System vom Datenträger auch vor der Installation im Live-Betrieb ausführlich testen.
Wichtig ist, dass ihr euch eine LTS-Version der Linux Betriebssysteme auswählt. Das sind Versionen, mit Long-Term-Support, so dass ihr auch regelmäßig Updates bekommt und vor allem , dass ihr diese auch über viele Jahre noch bekommt.
Darum habe ich mir Linux Mint – das auf Ubuntu – basiert mit der Benutzeroberfläche Cinnamon heruntergeladen.
Tipp, wenn man beim Download die „Uni Erlangen“ auswählt, dauert dieser nur knapp 5 Minuten.
2. Bootbare SD-Karte mit der Installation erstellen
Eine ISO-Datei kann man nicht einfach auf eine CD oder einen USB-Stick kopieren. Dazu braucht man ein Tool, welches die CD / DVD, den USB-Stick oder die SD-Karte entsprechend bootbar macht. Idealerweise hat das entsprechende Tool einen Schutz eingebaut, damit der User nicht versehentlich den eigenen Rechner als Zielmedium auswählen kann.
Unter Linux kann man das mit dem Tool „Brasero“ machen und unter Windows funktioniert das mit ImgBurn oder Etcher kinderleicht.
Mit dem Tool Etcher – das sogar portable ist – könnt ihr euch (ohne weitere Einstellungen treffen zu müssen) einen USB-Stick, eine DVD oder eine SD-Karte erstellen. Ich selbst habe das Iso-File auf eine SD-Karte gespielt. Sollte es mit ihr Probleme geben, so hilft manchmal ein externer Kartenleser (testweise mit USB 3.0 oder USB 2.0) – statt dem internen zu nehmen.
3. Vor dem Booten das BIOS prüfen
Bevor ihr zum ersten Mal von eurem neu erstellten USB-Stick booted, müsst ihr einmal ins Bios gehen. In der Regel geht das mit der F2-Taste. Bei einigen Notebooks funktioniert das aber mit F10 oder F6, da googelt ihr am besten nach eurem Modell oder probiert es beim Start einfach aus.
Wichtig ist, dass man sofort nachdem man den Anschalter gedrückt hat, mehrfach kurz auf die entsprechende F-Taste drückt, dann sollte sich das Bios öffnen.
Im Bios / Uefi sollte man zudem die Boot-Reihenfolge beachten. Nachdem man alles im Bios eingestellt hat, muss man das Ganze noch abspeichern. Man kommt dann aus dem Bios und der Rechner startet neu. Um ins Bootmenü des Rechners zu kommen, muss man dann ggf. noch die ESC, F10, F11 oder F12-Taste drücken. Manchmal wird das beim Start des Rechners angezeigt.
Bei meinen Notebook erscheint mit F12 ein Boot Menü, in dem ich wählen kann, von welchem Device ich booten möchte.
4. ISO-Abbild starten
Nun kann man den ISO-Datenträger einlegen und davon starten.
Es erscheint nun im Menü, ob man das Betriebssystem „nur starten“, oder installieren möchte. Eine Live-Sitzung ist super zum Testen, allerdings natürlich langsamer, als wenn das Betriebssystem fertig auf dem Rechner installiert ist.
Die Installation selbst, ist selbsterklärend und man braucht nur den Anweisungen auf dem Bildschirm zu folgen. Auf der Seite des Linuxmint-Installation-Guide ist alles sehr ausführlich erklärt.
3. Kostenlose Anwendungssoftware für Linux und Windows
Da ich teilweise auch noch einen Windows-Rechner benötige, macht es Sinn, sich Anwendungssoftware auszusuchen, die sowohl für Windows, als auch für die verschieden Linux-Distributionen verfügbar sind (manche sogar auch noch für OS X). Das hat natürlich den großen Vorteil, dass man sich bzgl. der Programmoberfläche nicht umstellen muss. Außerdem sind sie allesamt Freeware, also kostenlos nutzbar.
Empfehlenswert finde ich folgende Tools, die für Windows und Linux gleichermaßen geeignet sind:
- 7Zip (Packer / Entpacker,1MB)
- OpenOffice (wie MS-Office, 167MB)
- Darktable (Photo- Bildbearbeitung, 69MB)
- Gimp (Grafikbearbeitung, wie Photoshop, 41MB)
- Blender (3D Animationen, 129MB )
- OpenShot (Video Editor / Videoschnitt, 131MB)
- OBS Studio (für Videoaufnahmen, 70MB)
- evtl. Antivirus; einen Virenscanner braucht man unter Linux eigentlich nicht, dennoch kann es sinnvoll sein, wenn man Daten mit seinem Windows System austauscht